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So blicken deutsche Sparer auf die drohende Inflation

Die Mehrheit der Sparer in Deutschland erwartet im kommenden Halbjahr leicht steigende Preise. Fast ein Viertel glaubt sogar, dass sie stark anziehen werden. An ihrer Geldanlage wollen die meisten deswegen jedoch genauso wenig ändern wie an ihren Sparbemühungen.

Beinahe neun von zehn Sparerinnen und Sparern in Deutschland rechnen damit, dass die Preise in den kommenden sechs Monaten anziehen werden (89%). Zwar glaubt die Mehrzahl (66%), dass sich dies nur leicht bemerkbar macht. Der Anteil derer, die mit stark steigenden Preisen rechnen, erreicht mit 23% jedoch im Vergleich zu den Vorjahren ein neues Maximum. Gleichzeitig rechnen mit 8% so wenige wie nie zuvor mit gleich bleibenden Preisen. Die Zahl derjenigen, die mit leicht fallenden Preisen rechnen, liegt sogar nur noch bei 2%. Das sind die Ergebnisse des aktuellen Anlegerbarometers von Union Investment.

Kaum Sorgen um Ersparnisse

48% der Anleger, die mit steigenden Preisen rechnen, machen sich keine Sorgen um die eigenen Ersparnisse. Vier von zehn zeigen sich etwas besorgt. Sehr besorgt sind nur 11%. Grund zur Umschichtung der eigenen Geldanlagen sehen daher auch nur wenige Sparer. 75% nehmen keine Veränderungen vor, 9% möchten zunächst mit einem Bankberater sprechen. 16% wollen aktiv werden und Gelder umschichten. Auch beim Sparverhalten bleiben die meisten trotz der erwarteten Preisentwicklung gelassen: 67% werden nicht mehr und nicht weniger sparen als bisher. 19% möchten künftig mehr Geld zurücklegen, 13% weniger. Den besten Schutz vor Inflation bieten nach Ansicht der Befragten Immobilien (74%) und Gold (73%). Gut vier von zehn Per­sonen halten auch Rohstoffe für einen guten Inflationsschutz. Aktien und Investmentfonds schützen in den Augen von etwa jedem dritten Befragten am besten vor Inflation.

Optimistischer Blick auf die Aktienkurse

Mit Blick auf die Entwicklung an den Märkten steigt die Zahl der Optimisten deutlich an. Mehr als die Hälfte aller Befragten (57%) erwartet, dass die Aktienkurse in den kommenden sechs Monaten steigen. Das ist ein Plus von 18 Prozentpunkten im Vergleich zum zweiten Quartal 2020. Fallende Kurse erwarten nur noch 18%. Das bedeutet ein Minus im Laufe eines Jahres von 25 Prozentpunkten. Allerdings wollen nur wenige Menschen auf die erwarteten Kursanstiege reagieren. 57% ziehen keine Konsequenzen für ihre Ersparnisse und halten Veränderungen nicht für nötig. Die meisten von ihnen glauben, dass dies langfristig gesehen nichts bringt (48%).

Junge wollen noch am ehesten etwas ändern

10% der Befragten wollen sich Rat bei einer Bank einholen. 9% warten auf einen Impuls von dort und möchten auf mögliche Optimierungen ihrer Geldanlage angesprochen werden. Knapp zwei von zehn Befragten werden von sich aus ihre Geldanlage überdenken und umschichten. Unter den Befragten zwischen 20 und 29 Jahren sind es besonders viele, die eine Änderung ihrer Anlageformen in Betracht ziehen (42%). „Aus Angst vor vermeintlichen Verlusten scheuen sich noch immer viele Anlegerinnen und Anleger davor, an den Kapitalmärkten teilzuhaben. Dabei sind sie nicht auf sich allein gestellt, sondern können sich bei aktiv gemanagten Fonds auf die Expertise des Fondsmanagements verlassen“, kommentiert Giovanni Gay, Geschäftsführer bei Union Investment. (mh)



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